Der, wer sich für diese Rasse interessiert, weisst, dass nebeneinander zwei Typen existieren, der irische, genau beschrieben im Standard des Ursprungslandes, und der anglo-amerikanische, der dem offiziellen Standard nicht entspricht. Der ursprüngliche irische Typ ist als Rasse mit langer Reifungszeit beschrieben, dies ist eine von seinen Besonderheiten. Beide Typen unterscheiden sich vor allem durch Haarkleid, die irischen Welpen haben grobes, nicht besonders dichtes Haar, schrittweise wächst dieses Haar ab, wird weicher, dichter und bekommt einen besonderen Schimmer mit goldartigem Ton und offenen Wellen. Dieser Prozess ist individuell, bei jedem Exemplar dauert er unterschiedlich lange Zeit. Auch im Standard wird an diese Besonderheit gedacht. Das Haar der Erwachsenen muss allerdings alle diese Merkmale tragen, keine andere als Weizenfärbung (dunkle Maske, Bart) ist zulässig. In den irischen Züchten sind ab und zu Welpen mit anderem, dichterem, wolleähnlichem Haar erschienen oder auch mit geradem abstehendem Haar, das bei den Erwachsenen nicht den besonderen Schimmer gewonnen hat und viele Variationen aufgewiesen hat. Solche Welpen sind aus der Zucht ausgereiht worden.

Und gerade auf diesen Welpen haben England und später Amerika ihre Zucht gegründet. Man kann annehmen, dass es am Anfang zur Zukreuzung einer anderen Rasse gekommen ist, obwohl offiziell nichts belegt worden ist.

rechts: korrektes irisches Haar, links: unkorrektes Haarkleid

Anglo-amerikanischer Typ Irischer Typ

Besonders die Amerikaner wollten nicht auf die natürliche Entwicklung warten, eine nicht geringere Rolle haben auch ökonomische Gründe gespielt; sie haben festgestellt, dass die Welpen dieses Typs wegen ihres niedlichen, bärenartigen Aussehens besser verkäuflich sind, ein kaum einjähriges Junge hat den Eindruck des Erwachsenen geweckt. Es hat niemanden besonders gestört, dass die ursprünglichen charakteristischen Züge einer der ältesten irischen Rassen verlorengehen. Die Menschen sind mit Schaffenskraft begabt, was sicher in Ordnung ist - gäbe es diese Eigenschaft nicht, wären wir bis heute noch nicht „von den Bäumen heruntergeklettert“, jedoch manchmal ist unsere übermässige Bemühung, die Sachen nach unserem Bilde zu formen, überflüssig, wenn nicht problematisch, was der Weizenterrier beweist.

Das feuchte und rauhe Irland hat diesen besonderen Hund geschaffen, den Hund mit leichtem, schnell trocknendem Haar ohne Unterwolle. Die Enthusiasten unter den irischen Züchtern haben seine Typischen Merkmale befestigt, haben sie in den Standard der Rasse eingelegt, der für alle „heilig“ sein sollte.

Mit grösster Wahrscheinlichkeit reize ich mit dieser Überlegung die Züchter und Besitzer des anglo-amerikanischen Typs, aber wenn sie bis zu Ende lesen, dann hoffe ich: sie begreifen, was mir am Herzen liegt. Auch wenn es widerspruchsvoll aussieht, ich anerkenne auch,dass die Bärchen einschmeichelnd, zottig,niedlich in vielen Variationen sind. Ich beabsichtige auch nicht, jemandem das Recht wegzunehmen, eine Rasse nach seinen Vorstellungen zu züchten. Die Sache hat jedoch zwei „Haken“; der erste, kleinere: beide Type haben den gemeinsamen Namen Irish Soft Coated Wheaten Terrier, auf einigen Ausstellungen lässt man das Adjektiv aus, welches das Ursprungsland der Rasse bezeichnet, in den Ausstellungsringen laufen die Hunde nebeneinander herum.

Nicht nur einmal wurde mir von den Zuschauern die Frage gestellt, warum zwei Rassen auf einmal in einem Ring beurteilt werden. Diese Situation ist etwas besonderes sowie für die Aussteller als auch für die Richter.

Der zweite „Haken“ ist viel wesentlicher. Die Genetik ist eine sehr komplizierte Wissenschaft; nur einen kleinen Einblick darin habe ich gemacht, und eben dieser Einblick hat mich in Besorgnis gebracht. Es ist bewiesen, dass der irische Haartyp in einer Generation beseitigt werden kann, das rezessive Merkmal, das das anglo-amerikanische Haarkleid verursacht, jedoch nicht. Ich will hier keine Facherläterungen vorlegen, die Interessenten verweise ich auf die Übersetzung des Artikels „Vererbung des Haartypes bei den Wheatens (in Zpravodaj KCHT, Nr.3/1999). Ich begrenze mich nur auf das Ergebnis - während der nicht ganzen zehn letzten Jahren ist der ursprüngliche irische Typ fast verlorengegangen.